Bestandsaufnahme:

CycleTex BW Studie

Um widerstandfähige Lieferketten und Rohstoffeffizienz zu schaffen, sowie Re- oder sogar Up-Cycling im textilen Kreislauf umzusetzen, erfordert es eine vorgeschaltete Analyse. Inhaltlich wichtige Fragestellungen sind: Welche Dimensionen hat der textile Kreislauf? Welche Akteure mit welchen Kompetenzen sind bereits am Markt? Was braucht der Markt in Zukunft bzw. was wäre wissenschaftlich und technisch denkbar? Die CycleTex BW Studie, in der ausschließlich Pre-Consumer Textilabfälle betrachtet werden, bildet einen Grundstein, einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft innerhalb der Textilbranche näher zu kommen.

Alle AFBW Mitglieder und CycleTex – Akteure können die Cycle Tex BW Studie bei uns abrufen. Dazu schreiben Sie einfach eine Mail an: sadiah.steibli@afbw.eu

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Entsorgung der Produktionsabfälle

Bei der textilen Wertschöpfung entstehen Produktionsabfälle unterschiedlicher Zustandsform und Beschaffenheit wie beispielsweise Kämmlinge, Garnreste auf Spulen, Web- und Wirkkanten und Stoffreste aus dem Zuschnitt. Diese werden durch das Unternehmen entweder dem klassischen Entsorgungsprozess über allgemeine Entsorgungsdienstleister oder einem Recyclingprozess zugeführt. Während Textilrecycler auf die Weiterverarbeitung bzw. Aufbereitung textiler Abfälle spezialisiert sind, erfolgt Verwertung durch Entsorgungsunternehmen ohne Spezialisierung auf Textil oft mit Abfällen aus anderen Branchen.

Aktuell werden Produktionsabfälle also entweder über Entsorgungsunternehmen der thermischen Verwertung zugeführt oder aber von Recyclingunternehmen meist mechanisch aufbereitet und zu Dämmstoffen, Vliesen und anderen Produkten verarbeitet. Selten erfolgt eine Wiederverwendung als Sekundärrohstoff. Die gezielte Suche nach Einsatzmöglichkeiten erfolgt in der Regel aufgrund folgender Gründe nicht: kleine Mengen, gemischte Fraktionen und Verunreinigungen. Teilweise steht aber auch eine mangelnde Transparenz über die technischen Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft im Weg.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in der CycleTex BW – Studie »

Quantitative Erfassung textiler Produktionsabfälle

Für die Erfassung der Mengen und Qualitäten ist das Wissen der Akteure innerhalb der Entsorgungsbranche unerlässlich. Die Akteure sind insbesondere Entsorgungsdienstleister, die die erzeugten, technischen Textilabfälle sammeln, transportieren und einer Verwertung zuführen. Im Regelfall besteht bereits jahrelange Erfahrung im Umgang mit diesen Materialien.

Im Verlauf der Studie stellte sich heraus, dass innerhalb der Entsorgungsbranche nur sehr reduziert Daten zur Menge und Qualität von technischen Textilabfällen vorliegen. Die nähere Untersuchung dieser Sachlage hat aufgezeigt, dass Abfälle beim Entsorgungsdienstleister nur sehr reduziert hinsichtlich einer Branche, sondern vorwiegend nach Abfallart oder Produktionsprozess kategorisiert werden.

Mehr zu diesem Thema und eine quantitative Abschätzung finden Sie in der CycleTex BW – Studie »

Chancen und Handlungsempfehlungen

Bei der Erhebung der Daten und der Diskussion zwischen den Expertinnen und Experten hat sich gezeigt, dass die Schnittstelle Abfallerzeuger und Entsorgungsdienstleister eine zuvor nicht abzuschätzende Rolle spielt. Der ursprüngliche Ansatz, Handlungs- und Optimierungsempfehlungen auf Basis der erfassten Stoffströme abzuleiten, lässt sich bei der Datengrundlage nicht umsetzen. Die Diskussion zwischen den Expertinnen und Experten und die Aufschlüsselung des Entsorgungsprozesses bis zum Ende der Abfalleigenschaft bzgl. der beteiligten Player und der existierenden Regularien sowie die Beleuchtung der Schnittstellen hat jedoch eine Reihe von Handlungs-empfehlungen offengelegt. Diese sind ohne jegliches Mengengerüst und Betrachtung der Abfallqualitäten gültig. Sie bilden eine Grundlage, um zukünftig Mengengerüste besser erfassen zu können und damit gezieltere Maßnahmen zu
initiieren.

Abgeleitete Maßnahmen, die das Ziel „CycleTex – from linear to circular“ vorantreiben, werden in der CycleTex BW – Studie vorgestellt.

Schnittstellenarbeit
Durch eine bessere Kommunikation und Verzahnung zwischen Kunde, Produktionsbetrieb und Entsorgungsdienstleister, kann es gelingen, einen Wettbewerbsvorteil für die handelnden Betriebe entstehen zu lassen. Anhand folgender Beispiele wird ersichtlich, dass diese Schnittstellenarbeit großes Optimierungspotenzial besitzt. Zum Beispiel am derzeitigen Verwertungsweg von biobasierten Kunststoffen oder an der Herausforderung Kleinstmengen wirtschaftlich zu entsorgen.
Mehr dazu erfahren Sie in der Studie »

Digitalisierung
Die Digitalisierung beinhaltet die Chance eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu stärken, um zum Beispiel Kleinstmengen zu erfassen und deren Bündelung zu steuern. Digitale Produktpässe eröffnen die Chance, alle relevanten Informationen zu erhalten, die ein Entsorgungsdienstleister benötigt, um einen Verwertungsprozess zu betreiben; gleichzeitig kann erfasst werden, welche CO2-Emissionen auf Grund des Recyclings eingespart werden können und wie hoch der Rezyklat-Anteil eines Produktes ist.

Zusammenschluss mit weiteren Betrieben
Bei der Entsorgung Technischer Textilien entstehen Herausforderungen, die nicht spezifisch für technische Textilien sind. Sie gelten für sämtliche Abfallerzeuger. Daher wird Herstellern Technischer Textilien empfohlen, sich an bereits existierenden Aktivitäten zu orientieren und den Zusammenschluss mit anderen Unternehmen zu suchen. Es wird empfohlen, sich an Unternehmen zu wenden, die gleiche Materialien einsetzen wie der eigene Betrieb.
Mehr dazu erfahren Sie in der Studie »