Sicheres Wechseln von mit Viren kontaminierten Schutzanzügen

Bei der im letzten Jahr im Kongo ausgebrochenen Ebola-Epidemie ist noch kein Ende in Sicht. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, ist es von großer Bedeutung, dass Helfer vor Ansteckung geschützt werden. Auch wenn geeignete Schutzausrüstungen zur Verfügung stehen: Das Ablegen eines mit lebensbedrohlichen Viren kontaminierten medizinischen Schutzanzuges stellt den gefährlichsten und kompliziertesten Arbeitsgang in Krisengebieten dar.


Deshalb haben die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) und die Firma Thermo-Pack GmbH in einem gemeinsamen Forschungsprojekt ein Andock- und Verschlusssystem zum kontaminationsfreien Ein- und Aussteigen für medizinische Schutzanzüge entwickelt. Mit Hilfe dieses Systems ist es den Helfern möglich, durch das Andocken an eine Schleusentrennwand aus dem Schutzanzug in einen kontaminationsfreien Raum auszusteigen, ohne dabei die kontaminierte Außenseite des Anzuges zu berühren.
Das Andocken an die Trennwand wird durch eine Trennnahtverschweißung zweier PE-Folienschläuche realisiert. Das Aussteigen aus dem Anzug wird durch die Peelbeschichtung des Folienschlauches auf Anzugsseite gewährleistet.

Neu an diesem System ist, dass das sichere Ein- und Aussteigen aus einem kontaminierten Schutzanzug auch ohne Hilfestellung einer weiteren Person möglich ist.

Weitere Informationen zum Thema: Oswald Rieder
Leiter Maschentechnik, Thermodynamik, Konfektion
T +49(0)711 9340-269
E oswald.rieder@ditf.de

 

Bild links: Der Helfer schweißt vor Beginn des Einsatzes den peelbaren Folienschlauchstutzen
im Brustbereich des Schutzanzuges zu, die Schweißnaht lässt sich aufgrund der
innenseitigen Peelbeschichtung später wieder öffnen (Foto: DITF)
Bild rechts: Nach dem Einsatz schiebt der Helfer den peelbaren Folienschlauchstutzen des
Schutzanzugs in den Folienschlauch der Schleusentrennwand. Beide werden zusammen
verschweißt, der Helfer öffnet von der Innenseite des Schutzanzuges aus den peelbaren
Folienschlauch und steigt durch diesen aus dem Schutzanzug durch die Schleuse in den
kontaminationsfreien Bereich (Foto: DITF)

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