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Pressemitteilung - Fiber Push Fachtagung "Faserbasierte Medizinprodukte"

Bönnigheim, 08.05.2018 – Gemeinsam mit den Hohensteiner Instituten lud die AFBW am 08. Mai 2018 zur Fachtagung „Faserbasierte Medizinprodukte“ mit dem Fokus Nachhaltigkeit zu den Hohenstein Instituten nach Bönnigheim ein. Das Auditorium aus Ärzten, Textilern, Medizinprodukt-Herstellern und Forschern befasste sich unter anderem mit Themen aus dem Wundmanagement, Kompression und neuen gesetzlichen Regelungen.

Die Gesundheitswirtschaft ist ein weltweiter Wachstumsmarkt. Demographischer Wandel, steigende Patientenanforderungen und der Fortschritt in der Medizin werden auch in Zukunft für starke Wachstumswerte sorgen. Medizintextilien profitieren von diesem Trend und sind selbst bedeutender Trendsetter und Innovationstreiber in diesem Bereich. Mit ihren Eigenschaften bieten faserbasierte Medizinprodukte hervorragende Voraussetzungen für ein breites Spektrum unterschiedlicher klinischer und ambulanter Anwendungen. So finden funktionelle Textilien Eingang in unterschiedlichste Bereiche der Medizintechnologie: Innovative Lösungen bei den textilen Medizinprodukten überwachen die Genesung der Patienten, sorgen für rasche Heilung und helfen, die Kosten im Gesundheitswesen im Rahmen zu halten. Wir stehen vor einem neuen Technologiezeitalter der 4.0 Technologien. Textil wird dabei interdisziplinär eine wichtige Rolle spielen, um verschiedene Funktionen noch spezifischer und optimierter an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Durch Nutzenmaximierung für den Patienten bringen diese Produkte gleichermaßen Ökonomie und Patientenbedürfnisse in Einklang und sorgen somit für Nachhaltigkeit.

Das Auditorium aus über 50 Teilnehmern, von Seiten der Industrie, Forschung und Kliniken, durfte sich auf einen prallgepackten Tag aus elf Vorträgen und ausreichend Pausen zum Netzwerken freuen. Prof. Dr. Höfer von den Hohenstein Instituten hatte an diesem Tag eine Doppelfunktion. Gleichzeitig war er Moderator und Einführungsredner und leitete die Tagung in seinem Vortrag mit der Verschärfung der Gesetzgebung ein. Insbesondere wies er auf die kommenden Änderungen hin, die Medizinprodukthersteller die nächsten Jahre begleiten wird.

Im Lauf des Tages folgten Beiträge aus der Forschung, von Ärzten aus Anwendersicht sowie aus der Medizinproduktherstellung und Textilern. Als roter Faden diente der Fokus auf die Nachhaltigkeit der Medizinprodukte.

Über die Lösung von Problemen in der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms und des Ulcus cruris mittels spezieller Verbandsmaterialien referierte Herr Dr. med. Klare vom Gesundheitsverbund HBH-Kliniken Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell. Er zeigte neue Sichtweisen auf: bessere Heilung solcher chronischen Wunden funktioniert nur durch die Druckentlastung, bzw. Druckumverteilung, die am Fuß selbst geschehen muss. Dies bewirken er und seine Kollegen durch faserbasierte Medizinprodukte, die an den Fuß geklebt oder verbunden werden.

Frau Dr. Gerhardts des Hohenstein Instituts für Textilinnovation gGmbH stellte im Rahmen ihres Vortrags über Oberflächen zur Vermeidung bakterieller Adhäsion die aktuellen Forschungsprojekte der Hohenstein Institute im Zusammenarbeit mit Partnern vor.

Herr Dr. Schmeltzpfenning von der Sporlastic GmbH trug mit der Vorstellung der Orthesen und Kompressionstextilien sowie einer interessanten Betrachtung von Nachhaltigkeitsaspekten seines Unternehmens und dessen Wettbewerber bei.

Über die Funktionalisierung von Textilien durch Nanotechnologie referierte Prof. Dr. Torsten Textor der Hochschule Reutlingen. Neben der Verbesserung der Eigenschaften von Hybridmaterialien wies er darauf hin, dass die Verwendung von Nanotechnologie nicht per se gefährlich ist.

Außerdem wurde auf hoch-innovative Produkte für das Wundmanagement, nachhaltige Zukunftsperspektiven für textile Medizinprodukte, Optimierungspotentiale bei Krankenhaustextilien sowie vieler anderer interessanter Themen eingegangen.

Ausblickend werden faserbasierte Werkstoffe auch innerhalb Medizinprodukten nicht an Wichtigkeit verlieren, sondern eher im Gegenteil, daran gewinnen. So werden zukünftige Themen wie die Prävention beim Patienten, einfachere Handhabung und geringere Komplexität von Medizinprodukten aufgrund des Fachkräftemangels sowie Intelligente Kleidung vorausgesagt.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

AFBW Pressemitteilung Faserbasierte Medizinprodukte

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