Innovationsfreude als Erfolgsgarant - Siebfabrik Arthur Maurer in Öschingen erstellt eine weitere Produktionshalle

»Wir sind immer innovativ und entwickeln ständig neue Produkte – auch für Nischenanwendungen«, erklärt Geschäftsführer Christoph Leppla den
Erfolg der Öschinger Siebfabrik Arthur Maurer GmbH & Co. KG.

Das Unternehmen hat soeben zum zweiten Mal – nach 2016 – die Auszeichnung als eines der 100 innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands erhalten. Der Mentor dieser Ehrung ist der TV-Moderator Ranga Yogeshwar.

Dass es sich bei der 1962 gegründeten Firma um etwas Besonderes handelt, macht seit Kurzem auch die neu erstellte Halle deutlich. Nach Plänen des Eninger Architekturbüros Hank + Hirth entstand am Standort Mühlberg 50 seit vergangenem Jahr eine 2 500 Quadratmeter große Fertigungshalle. Sie soll einerseits dafür sorgen, dass die Produktion an modernsten Webmaschinen, die eine Maximalbreite von neun Metern zulassen, ohne unnötige Zeitverluste voranschreiten kann.

Wichtig: Nachhaltigkeit

Über seine reine Funktionalität hinaus weist der Neubau jedoch auch auf Werte hin, die dem Geschäftsführer wichtig sind.

Dazu gehören etwa die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Diese ziehen sich unter dem Stichwort »Eco-Mesh« wie ein roter Faden vom Gebäudemanagement über die Produktion, Material (»Metallgewebe kann auf jeden Fall wiederverwendet werden«, sagt Leppla), Verpackung, Versand bis hin zum Fuhrpark. So sorgt beispielsweise die Fotovoltaikanlage auf dem Dach für eine Spitzenleistung von 100 Kilowatt. Damit kann nicht nur der Maschinenpark betrieben werden, sondern der Strom füttert überdies auch die Ladesäulen für E-Bikes und Elektrofahrzeuge der heute 83 Beschäftigten.

Im Zwei-Schicht-Betrieb entstehen in der Siebfabrik Gewebe aus den unterschiedlichsten Metallen und Kunststoffen – vom rostfreien Edelstahl über Bronze, Kupfer, Messing bis zu Synthetikwerkstoffen wie Polyester und PPS. Verschiedene Bindungsarten und Designs erlauben sowohl eine vielfältige als auch eine passgenaue Verwendung der Produkte. Um die Qualität zu gewährleisten, werden pro Meter auch mal bis zu 300 extrem dünne Drähte unter dem Mikroskop einzeln plasmaverschweißt.

Das erfordere Geduld, Fingerspitzengefühl und Erfahrung, lobt Leppla den Beitrag seines Teams zum gelungenen Ganzen: »Wir sind eine eingeschworene Truppe.« Kurze Dienstwege, langjährige Mitarbeiter und Mitsprache bei der Umsetzung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen sollen den Teamgeist weiter stärken.

1962 gegründet

1962 von Arthur Maurer in Lichtenstein-Unterhausen gegründet, war das Unternehmen bis 2012 in Familienbesitz. 1995 erfolgte mit der Übernahme der Chr.WandelGmbH& Co. KG eine Erweiterung der Produktpalette und die Verlegung des Firmensitzes nach Öschingen.

Der Diplom-Ingenieur Christoph Leppla hatte sich bereits seit 2010 als Geschäftsführer mit der Firma vertraut gemacht, zu deren Produktpalette unter anderem Rundsiebzylinder, Rundsiebeindicker, Aufgautschwalzen und Extraktorwalzen gehören. Interesse an diesen Produkten haben unter anderem Kunden aus der Lebensmittelindustrie, der Papier- und Kartonindustrie, der produzierenden Industrie, der Luft- und Raumfahrt sowie der Architektur.

Siebe »made in Öschingen«

Die Siebe »made in Öschingen« kommen im Windkanal von Porsche genauso zum Einsatz wie beim Prägen internationaler Geldscheine. »Alle Banknotenhersteller der Welt benutzen unsere Siebe, um die Wasserzeichen herzustellen«, sagt Leppla und fasst zusammen: »Wir produzieren zu einem Drittel für den deutschen, zu einem Drittel für den europäischen und zu einem weiteren Drittel für den weltweiten Markt.«

Zum Service der Siebfabrik gehören neben der Produktion, die in engem Austausch mit den Kunden für dessen individuellen Anforderungen entwickelt wird, auch die weltweite Vor-Ort-Montage, Reparaturen, Umarbeitungen, Neubespannungen sowie ein technischer Support.
Einen Hinweis auf das kreative Tüftlertum liefert in Zukunft die Fassade des Neubaus. Auf einem Edelstahl-Architekturgewebe sind die
Konturen der Schwäbischen Alb aufgebracht. Somit ergibt sich am Tag eine edle silbergraue Optik. In der Nacht sorgt eine bunte Beleuchtung zusätzlich für stimmungsvolle Effekte.
Jedes Jahr wird zudem die Mössinger Blumenmischung ausgesät, sodass dieser Blütenteppich jeden Sommer für einen fließenden Übergang
vom Betriebsgelände am Öschinger Ortsausgang in Richtung unberührte Natur entsteht.
(GEA)
TEXT: VERA HILLER

Bild: Siebfabrik

 

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