FONA Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Zirkuläre nachhaltige Textilien

Weltweit steht die Textilbranche vor großen ökologischen Herausforderungen. So nehmen Textilien bei der In­anspruchnahme von Primärrohstoffen und Wasser den vierten und als Verursacher von Treibhausgasemissionen den fünften Platz ein. Schätzungen zufolge werden weltweit weniger als 1 % aller Textilien zu neuen qualitativ gleichwertigen Textilien recycelt.

Im Rahmen des europäischen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft (2020) werden Textilien als wichtiges Anwendungsfeld thematisiert. Eine umfassende Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien wurde im März 2022 durch die Europäische Kommission veröffentlicht.

In Deutschland ist die Textil- und Bekleidungsindustrie ein wichtiger Wirtschaftszweig. Er besteht aus ca. 1 400 überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit einem Umsatz von rund 32 Milliarden Euro im Jahr. Davon entfallen etwa 60 % auf technische Textilien sowie Heim- und Haustextilien und 40 % auf Bekleidung. Die Bekleidungsbranche ist stark von der Globalisierung der Märkte geprägt; so wurden 90 % der 2019 in Deutschland gekauften Bekleidung importiert. Allerdings lässt sich in den letzten Jahren eine leichte Trendumkehr beobachten, so verlagern einzelne Unternehmen Teile ihrer Produktion nach Deutschland zurück. Weltweit führend ist Deutschland insbesondere im Bereich technischer Textilien. Die Anwendungsbereiche von technischen Textilien sind vielseitig und reichen vom Arbeitsschutz über Automobilbau bis zur Landwirtschaft und Hochbau.

Nicht zuletzt hat die COVID-19-Pandemie die Textil- und Modeindustrie stark getroffen: internationale Lieferketten und Abfallströme wurden unterbrochen, woraus sich auch Chancen für die Neuausrichtung hin zu textilen Wertschöpfungskreisläufen ergeben.

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