Erfolgreiche Cross-Cluster-Veranstaltung Textil trifft Mikrosystemtechnik

Fast 60 Teilnehmende trafen sich am 5. August 2020 digital zur Veranstaltung „Smarte Textilien – Impulse aus angrenzenden Branchen“, die gemeinsam von Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e.V. (Federführung), Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. und microTEC Südwest e.V. im Rahmen des Projektes SmartTex BW mit Unterstützung der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg durchgeführt wurde.

Smarte Textilien – interdisziplinär ist Trumpf
Bei Smarten Textilien ist es wichtiger als in jeder anderen textilen Technologie mit anderen Disziplinen zusammen zu arbeiten. Ohne ein Verständnis für Elektronik und Mikrosystemtechnik können keine funktionalen Produkte entstehen. Verständnis füreinander und Arbeiten miteinander ist daher besonders wichtig – und genau darum ging es in der Veranstaltung.
Smarte Textilien bieten die Möglichkeit der Integration von zusätzlichen und intelligenten Funktionen direkt in textile Produkte. Ganz ähnliche Fragestellungen werden in der Mikrosystemtechnik im Hinblick auf das Design und die Herstellung von hochintegrierten Sensoren und Sensorsystemen behandelt. Neben der Bereitstellung miniaturisierter Sensorkomponenten steht auch die Übertragung, Weiterverarbeitung und Interpretation der gewonnenen Daten im Fokus.

Projekt SmartTex
Ulrike Möller, Netzwerkmanagerin von AFBW und gemeinsam mit Tanja Andres von AFBW Gastgeberin der Veranstaltung, begrüßte die Teilnehmenden und gab einen Ausblick auf das Projekt SmartTex BW und die Veranstaltung. Die Idee entstand durch die große Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit: Branchen, die bisher kaum Kontakt hatten, müssen sich austauschen und ihr Know-How zusammenbringen. Experten der Mikrosystemtechnik, Elektronik, Sensorik, Aktorik und Textiler können nur gemeinsam das Potenzial smarter Textilien ausschöpfen.

Individualisierte Sensoren
Als Partner des Kompetenzzentrum Textil vernetzt im Rahmen von Mittelstand 4.0 fokussiert Hahn-Schickard sich auf das Schaufenster „Smarte Sensorsysteme für die Produktion im branchenübergreifenden Einsatz“. In seinem Fachvortrag „Individualisierte Sensoren” führte Dr. Karl-Peter Fritz von Hahn-Schickard, Stuttgart, einem microTEC Südwest-Mitglied der ersten Stunde, die Schwerpunktthemen, die Bedeutung von „Sensors. Everywhere!“ sowie die Motivation für individualisierte Sensoren aus. Insbesondere ging er bei der Herstellung auf digitale Prozessketten sowie konkrete Anwendungsbeispiele ein. In der anschließenden Diskussion wurde hinsichtlich der vorgestellten System-in-Foil-Prozessen deutlich, dass vor allem bei den Schnittstellen von Mikrosystemtechnik bzw. Sensorik zum Textil noch große Herausforderungen liegen.

Treffpunkte für Mikrosystemtechnik
Welche Potenziale die Verbindung von Mikrosystemtechnik und Textil bietet, zeigte Dr. Christine Neuy, microTEC Südwest e.V., Freiburg auf. Sie ging auf Anwendungsszenarien von intelligenten Textilanwendungen ein und ermunterte die Textilvertreter, sich in den Veranstaltungen, Fachgruppen und Projekten von microTEC Südwest – wie den Aktivitäten im Rahmen der Allianz Industrie 4.0 – einzubringen und darüber neue Kontakte und Kooperationen zu den Mitgliedern von microTEC Südwest zu schließen.

Chancen zur Finanzierung von Kleinprojekten
Konkrete Möglichkeiten zur Finanzierung von Kleinprojekten präsentierte abschließend Dieter Stellmach, vom DITF Denkendorf, ebenfalls Mitglied bei microTEC Südwest. Über das europäisch geförderte Projekt SmartX stehen KMU und Start-ups Fördermittel von Kleinprojekten für innovative Smart Textiles-Herstellung in Höhe von bis zu 60.000 Euro pro KMU bereit. In 3 Schritten gelangt man zur Einreichung:
1. Mitglied der SmartX-Community werden – Pool für Kooperationspartner in Europa.
2. Expression of Interest bis 4.9.2020 formulieren – Voraussetzung für die spätere Antragstellung.
3. Antrag (Application) bis 2.10.2020 einreichen – auch rein deutsche Projekte können gefördert werden.
Weitere Informationen sind auf der Homepage des Projekts zu finden: https://www.smartx-europe.eu/. Eine weitere Ausschreibungsrunde startet im November.

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